
Mit Claus Theo Gärtner im Gespräch: Wir können auch ‚Sommerinterview‘
Angenehmes Sommerwetter umgab uns gestern, als ich auf dem Burgplatz eintraf. Der Gentleman Gärtner ließ mich nicht warten, sondern erwartete mich – und das très charmant. Meine anfängliche Verlegenheit fing er reizend auf und plauderte mit mir über seine soeben in Empfang genommene Post, als kannten wir uns seit Ewigkeiten. Für all‘ die Leser, die mich kennen oder mal von mir hörten: Ja, das Wort Verlegenheit ist mir geläufig, wenngleich selten. Jedenfalls war das Eis gebrochen; geschmolzen wäre nun allzu pathetisch.
Interview: Alkmini Laucke | Fotos: Volker Beinhorn (3+4) und Marek Kruszewski (1+2) | Aufführung „West Side Story“ auf dem Burgplatz
Dazu muss ich erklären, dass er mich durch seine Rolle als „Matula“ im TV durch, – jetzt zeigt sich der intellektuelle, weil hohe Allgemeinbildungsanspruch des gemeinen Kult-Tour-Lesers schlechthin – keine vollen Zweidrittel jedoch dezent überschrittene Dreiviertel meines Teilzeitdivenlebens – begleitete. Unter diesen Umständen darf frau, die schon einiges sah und nicht nur unter dem Aspekt des: „Ein(en) Fall(es) für zwei“, auch mal nervös sein.
Cinestrange, Matula – es geht weiter
Gemeinsam warteten wir nun noch auf das Eintreffen der Cinestrange Veranstalter Dr. Michael Flintrop und Dragana Latinovic, einer jungen Regisseurin aus Belgrad, die zuletzt in Hamburg u.a. bei Wim Wenders Filmregie studierte. Bis dahin durfte ich die unkomplizierte Art Gärtners genießen. Er teilte mir den Posteingang des neuen Exposés für „Matula“ mit, da die Serie nun mit dem mittlerweile berenteten Privatdetektiv weiter geht! Damit ihr jetzt schon mal Bescheid wisst, fans and friends: zur Sendezeit gibt es dann bei mir keinen Anschluss unter meiner Rufnummer!
Weil er es kann
Diese Mitteilung dürfte die letzten Unken-Rufer verstummen lassen, die vereinzelt das Vorurteil unterstellen, bei Claus Theo Gärtner könne es ja wohl nicht mehr so gut laufen, wenn der Theater und das in Braunschweig, machen müsse. Es läuft, immer noch und zwar so, dass auch er nicht alles sofort bewältigen kann. Zudem liebt er die Musik der West-Side-Story, aber auch die Rolle des Officer Krupke. Doch was am Wichtigsten ist: Claus Theo Gärtner ist Schauspieler, kein Darsteller. Er macht Theater, weil er es kann! Mittlerweile trafen die beiden weiteren Veranstalter des Cinestranges ein, denn um Folgendes ging es in unserem Meeting: Dem amerikanischen Gast und Starregisseur John Badham (Saturday Night Fever) mit einem deutschen Star-Schauspieler bekannt zu machen. Gärtner war herrlich unkompliziert und sofort bei der Sache.
Fakten
Um es für die schnell-her-mit-den-Fakten-Leser kurz zu machen:
Claus Theo Gärtner wird am Freitag, dem 18.07.2014 nach seiner eigenen Vorstellung (West Side Story) auf dem Burgplatz, das Filmfest im C1 durch seine Anwesenheit bereichern. Ferner nimmt er mit an der Okerfloßfahrt mit John Badham teil, zu der er nach seiner Vorstellung hinzu steigen will. Es sind noch wenige Karten beim Veranstalter erhältlich. Es dauerte nicht lange und Dr. Michael Flintrop fachsimpelte mit Claus Theo Gärtner über Filme, Regie, diverse Regisseure und natürlich dem Genre-Film. Gärtner, der selbst in diversen Folgen und Produktionen Erfahrung als Regisseur aufweist, sprach voller Begeisterung und hohem Respekt von seiner Ehefrau und Regisseurin Sarah Gärtner und ihrer neuesten Inszenierung „Im Wilden Westen“. Sie wird am Wochenende gleichfalls anreisen und ihren Mann voraussichtlich begleiten, so zum Werkstattgespräch mit John Badham am Sonntag, dem 20.07.2014 um 14.30 Uhr im Bolero, Lange Straße.
Achtsam, humorvoll und voller Ideen
Bei meiner ‚keine vollen Zweidrittel, jedoch dezent überschrittenen Dreiviertel meines Teilzeitdivenlebens‘ und bis dato ’nur‘ virtuellen Begleitung Claus Theo Gärtners durch dieses und das auch nur meinerseits, war es eine herrlich entspannte Begegnung. Wir durften einen bodenständigen und wachsamen Menschen kennen lernen, der weiß wo er steht und was er tut. Er teilte mit uns Anekdoten aus seinem Berufsleben, ohne sich auch nur im Ansatz darin zu begeben, andere zu diskreditieren. Er lacht laut und herzlich, achtet auf alle Teilnehmer der Gesprächsrunde, stellt Fragen und ist einfach aufmerksam dabei. Auf meine Frage nach seinen weiteren Wünschen und Herausforderungen für sein Berufsleben antwortet er beherzt, dass er gerne mal Mozarts Zauberflöte inszenieren würde – er habe da auch schon Ideen. Ich wage mal ganz vorsichtig die These, dass es ihm die zwei Stunden mit uns auch Spaß gemacht haben und er mit Vorfreude das diesjährige 3. Cinestrange Filmfestival in Braunschweig erwartet.
Claus Theo Gärtner, bis zum 26.07.2014 noch in der West-Side-Story auf dem Burgplatz zu erleben, so wie auf dem 3. Filmfestival in Braunschweig. Wo ich in bei der Eröffnung schon getroffn habe. Foto: Jens Bartels/JayBe Photography
[…] ‘Verlegenheit’ in so kurzer Folge ist beinahe verdächtig (siehe vorherigen Bericht: „Wir können auch Sommerinterview!“), denn als wir in illustrer Runde plauderten – plaudern, das geht immer – wollte ich […]