
Kult-Tour-Tipps 26.05. – 01.06.2015
Die Kult-Tour-Tipps läuten eine unternehmensreiche Woche ein. Montags erscheinen unsere Veranstaltungs-Favoriten! Es gibt eine Empfehlung der Woche und wir werfen auch einen Blick über den Tellerrand von Braunschweig. Mit ganz persönlichen Anmerkungen wollen wir euch einen Leitfaden durch das regionale Stadtgeschehen anbieten. Übersicht statt Überangebot ist dabei die Devise.
Michas Tipp der Woche
Es wird utopisch und wahrlich spannend
Die besten Tage der Welt | Lot- Theater Braunschweig | Premiere: 30.05.2015 | Uhrzeit: 18.00 Uhr | Weitere Vorstellungen am 31.05.2015 und am 01.06.2015 zu unterschiedlichen Zeiten
Hier darf sich etwas gewünscht werden, zum Beispiel eine Welt ohne Noten und ohne Krieg, eine gute Ausbildung für die Kinder, viel Grün und Natur sowie Bäume zum Klettern und die Welt soll viereckig sein. Alle können fliegen und die Autos fahren von selbst und verpesten die Umwelt nicht. Die Schulfächer heißen u.a. Spaß haben, Natur und Kino. Alles ist lecker und süß, aber letzten Endes doch gesund. Atommüll verwandelt sich in sekundenbruchteilen in Sauerstoff und Blumen. Geld gibt es nicht – es wird einfach alles getauscht. Alle sind gleichberechtigt und jeder darf glauben an was er will und noch vieles mehr.
Nun gilt es herauszufinden, wie das umgesetzt wird – und welche Konsequenzen diese Umsetzung für uns hat. Braucht man überhaupt Regeln und Gesetze? Möchte überhaupt jemand Königin oder Häuptling sein und wie macht man sich die Welt, so dass sie einem gefällt?
Die Kinder des Miniclubs haben sich mit ihren eigenen Utopien und Vorstellungen einer funktionierenden Gesellschaft in Anlehnung an Erich Kästners Stück “Die Konferenz der Tiere“ auseinandergesetzt und bringen diese auf die Bühne des Lot-Theaters.
Bühne
Ein wundersames flämisches Atelier
Rubens und ich – eine komödiantische Behauptung für Erwachsene | Figurentheater Fadenschein Braunschweig | 29.05.2015 und 30.05.2015 | jeweils Uhrzeit: 20.00 Uhr
Der Ort des Geschehens ist ein weit entfernter Winkel in den rubensschen Werkstätten. Alois, aus Bayern kommend, verschlägt es ins Flämische und obwohl überzeugt von seinem Genius darf er letzten Endes nur Hintergründe anlegen und Handlangerdienste ausführen. Er wartet auf einen bedeutenden Auftrag und schafft sich Visionen. Die Werkstatt füllt sich mit erstaunlichem Leben, welches witzig, temporeich, erotisch, bayrisch und voller Leidenschaft ist.
Spezielles
Ein mobiles bedeutsames Nichtvergessen
Der graue Bus – Auftaktveranstaltung | Platz vor dem Schloss | 30.05.2015 | Uhrzeit: 14.00 Uhr | Dauer: 21.03.2015 – 23.09.2015
Vor dem Schloss steht das mobile Denkmal für Euthanasieopfer des Nationalsozialismus. Die ersten grauen Busse fuhren vor 75 Jahren die Menschen in die Tötungsanstalten. Das Denkmal und die begleitende Ausstellung sowie zahlreiche Veranstaltungen in Braunschweig erinnern und informieren an und über die Verbrechen, die der Nationalsozialismus – auch mit dem Wissen so mancher Institutionen – begangen hat. Systematisch ließ der Nationalsozialismus mehr als 70000 Menschen mit geistiger und körperlicher Behinderung ermorden. Die Auftaktveranstaltung wird vom Oberbürgermeister und der Sozialministerin eröffnet, den Festvortrag hält Dr. phil. Christof Beyer. Musikalisch wird die Veranstaltung umrahmt von Klezmermusik auf der Bassklarinette. Im Anschluss wird die Regionalausstellung eröffnet.
Lesung
Auf den Fussballfeldern dieser Republik
Ich pfeife. Aus dem Leben eines Amateurschiedsrichters | Roter Saal im Residenzschloss | 26.05.2015 | Uhrzeit: 19.30 Uhr
Woche für Woche steht der Amateurschiedsrichter Christoph Schröder auf dem Fußballplatz. Er ist auf den Dorfsportplätzen aktiv und wird oft beschimpft, im wirklichem Leben ist Christoph Schröder Literaturkritiker. Die Lesung wirft die Frage auf, wie muss man als Mensch gestrickt sein, um sich das Hobby des Fußball Schiedsrichters freiwillig auszusuchen, und das über Jahre und Jahrzehnte hinweg. Christoph Schröder ist freier Autor und Literaturkritiker. Die Veranstaltung wird vom Schauspieler Ronald Schober, der ebenso in seiner Freizeit Schiedsrichter ist, moderiert.
Eine Beziehung auf dem Prüfstand
Sarah Kuttner liest „Wachsstumsschmerz“ | Brunsviga Braunschweig | 27.05.2015 | Uhrzeit: 20.00 Uhr
Luise und Flo sind ein Paar, das beschließt endlich erwachsen zu werden. Sie sind auf der Suche nach einer Wohnung und ziehen zusammen. Am Anfang ist alles gut und nach kurzer Zeit wird alles ganz kompliziert. Sarah Kuttner erzählt berührend sowie lustig, ernsthaft und schlau von Sehnsucht und der Angst, ein eigenes, richtiges, erwachsenes Leben zu haben.
Film
Ein finnisches Selbstexperiment
My Stuff – Was brauchst du wirklich? | Roter Saal Residenzschloss Braunschweig | 28.05.2015 | Uhrzeit: 19.30 Uhr
Der finnische Mann Petri ist in einer existentiellen Krise und entscheidet sich für ein Selbst-Experiment: Alles was er besitzt packt er in ein Self-Storage-Lager und legt folgende Regeln fest: 1. Ein Jahr dauert das Experiment, 2. Jeden Tag darf er einen Gegenstand aus dem Lager zurückholen und 3. Er darf sich keine neuen Dinge kaufen. Er setzt also quasi sein Leben zurück auf Anfang. Der Film beginnt sozusagen nackt im eigenen Apartment und der Film stellt letzten Endes die Frage, was im Leben wirklich wichtig ist.
ÜBER DEN TELLERRAND
Das Zauberhafte und das Magisch- Zeremonielle treffen auf Kitsch
Elisabeth Stumpf: Lightning Frightening | Kunstverein Wolfsburg | Ausstellungsdauer: 22.05.-23.08.2015
Die junge Braunschweiger Bildhauerin Elisabeth Stumpf hat ihre erste große Einzelausstellung. Sie produziert theatrale Kulissen, deren Ursprung und Zweck nicht klar benennbar ist. Das magisch- rätselhafte ist thematisch im Mittelpunkt ihrer Kunst. Sind wir Teil einer kindlichen Vision? Oder sind wir zeugen eines magischen Moments? Es handelt sich um begehbare Installationen, die den Begriff der Landschaft behandeln und ihn komplexer werden lassen.
Es tauchen in der Landschaft u.a. Fragmente auf, wie zum Beispiel Felswände und Höhleneingänge.
Der Titel der Ausstellung – ein Song von David Bowie – verweist auf das menschliche Bedürfnis nach Ekstase, Magie und Ritual in ein anderes kulturelles Feld verlagert: In das der Popmusik. Den Besucher der Ausstellung erwartet eine hypnotische Eindringlichkeit in der Ausstellung und die Künstlerin ruft eine Nähe zur alltags- und zur Diskoästhetik der Popkultur auf.