
Kult-Tour brennt!
Wie beginnt man den Ostersonntag, wenn man nachts zuvor unterwegs gewesen ist? Richtig – mit einem amtlichen Osterfrühstück! Frühstück ist bei mir allerdings nicht gleichbedeutend mit dem Wort „früh“, demnach stellt sich anschließend die Frage, wie man nun das Osterwochenende am besten ausklingen lässt.
„Osterfeuer?“ kommt Kult-Tour-intern die Frage auf. Ja, warum eigentlich nicht, auch wenn es aus dem Freundeskreis sogleich „Spießer“ verlautet. Gut, dann bin ich eben einmal im Jahr ein Spießer. Ich habe knapp 20 Jahre kein Osterfeuer gesehen und tatsächlich auch noch keines in Braunschweig, es wird also langsam mal Zeit dafür!
Text: Jens Bartels | Fotos: Stefanie Krause und Jens Bartels
Schön, und wo soll´s hingehen? Diese eigentlich einfache Frage ist tatsächlich gar nicht so einfach zu beantworten. Man munkelt ja, nicht jedes Osterfeuer ist einen Besuch wert. Falls man nämlich den „falschen“ Ort aufsucht, kann man angeblich auf eine nennen wir es mal ‚rustikale‘ Schützenfestatmosphäre stoßen. Das möchte ich nun keinesfalls, lieber möchte ich einen ruhigen Abend gerne auch in anonymerer Atmosphäre verbringen.
Mangels Osterfeuer-App befrage ich Onkel Google und finde tatsächlich eine Liste der Osterfeuer in Braunschweig. Ich entscheide mich für das Osterfeuer des KGV Kennel, das liegt zumindest nicht so weit außerhalb…ja, wo liegt es denn eigentlich? Entweder lügt Google oder es findet nicht statt oder ich habe Tomaten auf den Augen – Ich jedenfalls finde es einfach nicht! Nach einer kleiner Odyssee im westlichen Ringgebiet auf der Suche nach Alternativen, tut sich dann nach einiger Herumtelefoniererei mit Freunden das Osterfeuer des Kanu-Club Braunschweig beim Marineheim auf, was auch in der Nähe liegt.
Dort angekommen, stelle ich zunächst fest, dass das Feuer auf einer Halbinsel gegenüber vom „Festland“ liegt. In der Dunkelheit entdecke ich ein Seil, welches über die Oker führt und frage mich ob ich mich nun im Stil von Indiana Jones dort hinüber hangeln muss. Das Fragezeichen auf meinem Kopf wird immer größer, bis ich ein Floß im Wasser sehe. Aha! Das ist ja mal eine lustige Sache! Ich stelle mich also gemeinsam mit anderen Besuchern auf das Floß und wir ziehen uns an dem Seil hinüber zum anderen Ufer. Eine schaukelige Angelegenheit – doch wir sind alle trocken geblieben! Leider ist es mir nicht gelungen, die „Floß-Situation“ zu fotografieren.
Jedenfalls habe ich hier das richtige Osterfeuer erwischt. Der Kanu-Club hat sich wirklich die größte Mühe gegeben. Das gesamte Gelände wird von Fackeln erleuchtet, es gibt Essen und Getränke, eben alles was man bei solch einer Veranstaltung erwartet. Und: Hier sind viele nette Menschen in entspannter Atmosphäre. Bei Bratwurst, Bier und Glühwein treffe ich unerwarteter Weise sogar einige Bekannte – so viel zur Anonymität. Aber sofern ich nette Menschen treffe, freue ich mich immer! Außerdem bin ich auch ein wenig erleichtert, denn so bin ich nicht der einzige „Spießer“, der aus dem Bekanntenkreis anwesend ist.
Das ist eben Braunschweig – man ist nie alleine.
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