
Interview: Christian von Litbarski zum Konzert am 02.10. im Tegtmeyer
Stef: Verzeih mir, ich fang mal mit der blödesten Frage an: Wir hören euch ja am 02.10. live im Tegtmeyer, aber beschreib doch vorher mal eure Musik. Bisher habe ich von euch noch nichts gehört, obwohl ich jetzt mitbekommen habe, dass ihr mit Braunschweig doch mehr verknüpft seid als erwartet. Aber erstmal die Frage aller Fragen, damit wir mal wissen, in welcher Ecke die Party steigt: Die Fans welcher Bands und Genres sollten euer Konzert auf gar keinen Fall verpassen?
Christian: Ja, Du kannst auch nichts von uns gehört haben, da die Band noch recht neu ist. Das ist unsere erste Platte. Wir machen Punkrock. Zu den Einflüssen kann ich gar nicht so viel sagen, die sind bei uns allen recht unterschiedlich. Für mich sind immer Bands wie Hüsker Dü und Dag Nasty ein großer Einfluss gewesen.
Stef: Ok, dann bin ich natürlich megagespannt, euch gleich als erstes live kennen zu lernen. Gestern war ich im Radio Okerwelle und als ich mit Moderator Florian Damm nochmal intensiv in eure Songs reingehört habe, hatte ich plötzlich voll den Flashback: Ihr klingt auch sehr nach diesem Alternative-Punkrock, den ich ganz speziell aus dem Wintergarten kenne im ehemaligen Jolly Joker. Wir haben sogar einen eigenen Tanz dafür entwickelt, der perfekt auf den Holzpfahl in der Mitte der runden Tanzfläche abgestimmt war. SO haben tatsächlich Ende der 90er/Anfang 2000er nur die Braunschweiger zu ihrem Rock’n’Roll getanzt. Ich war mal in Göttingen in einem ähnlichen Schuppen wie dem Wintergarten und da wurde ich gnadenlos weggepogt, weil ich da auch so getanzt habe und mich gegen den eher aggressiven Tanzstil nicht durchsetzen konnte. Nun, ich tanze auch mit Augen zu, das ist bei Punkrock vielleicht auch nicht gerade empfehlenswert. Aber zurück zu euch: Erzähl mal ein bisschen, wer ihr seid ihr, habt ihr Vorbilder? Wer komponiert die Songs, wer schreibt die Texte, wer ist die fürsorgliche „Bandmutti“, wer kocht Kaffe bei den Proben, wie funktioniert ihr so als Team? Ich möchte euch im Vorfeld mal ein bisschen persönlicher kennen lernen – bevor wir dann im Tegtmeyer hoffentlich ein Bier zusammen trinken 😉
Christian: Die Musik machen wir zu dritt. Da kann sich jeder gleichberechtigt hervortun oder auch zurücknehmen. Wie es eben gerade passt. Tatsächlich haben wir eine Kaffeemaschine im Proberaum. So eine elegante in Elfenbein-weiß mit Pads. Die haben wir gleich zum Einzug in den Proberaum besorgt. Seitdem steht die unangeschlossen in der Ecke. Wir haben die noch nicht ein Mal benutzt.
Stef: Hm, dann muss ich wohl mal bei euch in Berlin vorbeikommen und das Ding anstecken. Wahrscheinlich gibt es dann eine klasse Show und das feine Elfenbeindings fackelt spektakulär ab. Ich bin für mein handwerkliches Geschick bekannt 😉 Was mir auch noch aufgefallen ist, ist euer Bandnamen. Woher kommt der?
Christian: Der Name ist einem bekannten Fußballspieler entliehen. Jedoch nicht wie oft angenommen von dem ehemaligen Spaßvogel der Nationalelf Pierre Littbarski, sondern von einem recht unbekannten Ersatzbankspielers, eines nicht näher genannten Drittligisten.
Stef: Aha! Jetzt veralberst du mich aber! Aber ich hab auch echt keinen Plan von Fußball, da kannst du mir etwas erzählen und ich muss es dir glaube. Nun gut. In welcher Liga seid ihr denn so unterwegs? Lebt ihr von eurer Musik? Was macht ihr so im „normalen“ Leben?
Christian: Im normalen Leben gehen wir alle drei recht gewöhnlichen Jobs nach. Alles ganz unspektakulär.
Stef: Wen habt ihr noch als Support mit dabei? Stell mir die Band mal kurz vor, warum seid ihr zusammen unterwegs?
Christian: Das sind Krawehl aus Herford. Krawehl habe ich vor Jahren mal für einen Abend nach Berlin eingeladen und danach ist man in Kontakt geblieben. Das sind sehr angenehme Zeitgenossen.
Stef: Ja, und sie machen auch echt super Musik! Auch hier trifft der Sound direkt in mein Wintergartenherz: dieser Emo-Einschlag mit einer Dosis Screamo und Hardcore. Ich tanze schon innerlich und werde das im Tegtmeyer auf jeden Fall in die Praxis umsetzen. So, und jetzt kommen wir mal zum interessanten Stoff, zum Klatsch und Tratsch. Nils erzählte mir, ihr seid sozusagen Teil einer Art Braunschweig-Berlin-Connection? Erzähl mal, was dich mit Braunschweig verknüpft!
Christian: Ja, irgendwie kenne ich viele Exil-Braunschweiger. Ich weiß auch nicht wie das kommt. Irgendwie so ist da auch der Kontakt zu Nils zustande gekommen. Wenn er in Berlin als Rudi Rauschgift auflegt trifft man sich gerne auf ein Getränk. Nils hat immer einen recht guten Whiskey im Gepäck.
Stef: Wart ihr schon einmal in Braunschweig und habt ein Konzert gegeben? Wo, wann? Warum wollt ihr jetzt wiederkommen?
Christian: Nein, wie gesagt, die Band ist noch recht neu. Das ist unser erster Gig in Braunschweig.
Stef: Wie kommt es, dass Nils euer Konzert in Braunschweig organisiert, was verknüpft euch miteinander?
Christian: Ich habe Nils gefragt, ob er das für uns machen würde. Ich habe früher Lesungen gemacht und habe Nils nach einer Veranstaltung im Riptide kennengelernt. Wir sind dann abends bei ihm zuhause gelandet. Ein ausgezeichneter Gastgeber, ich wäre am liebsten eingezogen.
Stef: Habt ihr etwas Spezielles vor bei dem Konzert in Braunschweig?
Christian: Für die Überraschungen sind Krawehl zuständig.
Stef: Was erwartest du von der Location „Tegtmeyer“? Weißt du schon etwas darüber?
Christian: Ich glaube, Benni macht da den Sound. Da kann nichts schief gehen.
Stef: Geht es dann weiter auf Tour, wohin?
Christian: Da wir alle Jobs haben sind wir eher eine Wochenend-Band. Lange Touren am Stück sind da momentan nicht drin. Am 30.09., ist in Berlin unsere Record Release-Show in Berlin. Ebenfalls mit Krawehl. Am 1.10. geht es dann mit Krawehl weiter nach Halle.
Am 7.10 Hamburg, 8.10. Rotenburg, 27.10. Aachen, 28.10.Köln, 29.10. Mönchengladbach, 11.11. Dresden und am 12.11. Leipzig
Stef: Bonusfrage: Haha, du hast auf jeden Fall alte Freunde von mir z.B. aus fernen Joker-Zeiten in deiner Facebookliste! Im Joker habe ich mal gearbeitet. Wen kennst du denn so aus dem „Dorf Braunschweig“? Kennst du auch viele Braunschweiger, die nun in Berlin leben?
Christian: Ach, da sind so einige… alles rund um den alten Francesco-Klüngel. Fantasy-Claus, der nach dem Konzert im Tegtmeyer auflegt, kommt ja auch aus dem Umkreis Braunschweig… das sind wirklich einige Leute. War mir bis gerade gar nicht so klar.
Stef: Na, das wird ja ein richtiges Klassentreffen! Ich freue mich auf Sonntag. Hier habt ihr alle wichtigen Infos:
Am 02.10. öffnet das Tegtmeyer seine Pforten für ein PUNKROCK SPECIAL der Superlative!!!
KREUZSTRAßE 117 BRAUNSCHWEIG
Zu Gast sind LITBARSKI (Punkrock/Berlin)
https://
und KRAWEHL (Emo-Punk/Herford)
http://
Im Anschluss:
THE RAUSCHGIFT FANTASY ( FANTASY CLAUS/BERLIN + RUDI RAUSCHGIFT/BS) legen wildes, obskures Zeug der letzten 60 Jahre auf.
Ein heißes Tanzvergnügen für flotte Bienen und kesse Jungs.
Gespielt wird alles was die Meute, fernab der Charts, wild tanzend auf die Bühne treibt, also nicht verpassen!!!
https://www.mixcloud.com/
EINLASS: 18:30 UHR
START: 20:00 UHR
AK: 6,66€ ( BITTE PASSEND ZAHLEN – Scherz, es sind 6 Euro 😉 Is‘ klar!)
Die Eintrittsgelder gehen komplett, Tour unterstützend, an die Jungs von Litbarski und Krawehl
Präsentiert von KULT-TOUR Der Stadtblog und dem Tegtmeyer
Das Interview führte Stefanie Krause, das Foto ist von Litbarski