
„Forever young“, möchte ich sein.
Ein Gastbericht zu „20 Years of Hate und Ramones Experience Tribute Band“ im Nexus am 30.01.2016: Ich bin Jahrgang ’78 und damit zu jung für die Punk-Ära. Aber Punk ist auch eine Lebenseinstellung und die spürt man heute im Nexus. Wenn Live-Musik, Freiheit und Toleranz zelebriert werden, spielt das Alter dabei keine Rolle. Das Nexus ist ein unabhängiges, linkes und selbstverwaltetes Kulturzentrum und quasi aus dem Punk heraus geboren. Es ist charakteristisch zwischen Wohnzimmer, Klassenzimmer und Industriehalle angesiedelt, was mich gefühlt zwanzig Jahre jünger werden lässt. Mit dem Wolters in der Hand geht es dann auch gleich los.
Text: Oliver Krause | Fotos: Stefanie Krause
20 Years of Hate aus Göttingen eröffnen den Abend mit wundervoll abwechslungsreichen Coversongs und überraschen mich mit jedem weiteren Song aufs Neue. Von „Hate“ kann hier keine Rede sein. Wenn sich hier mal nicht jemand ganz bescheiden gibt. Der Sound ist hervorragend, die Location füllt sich schnell und es wird vor der Bühne getanzt. Das macht gute Laune und Durst. Ich danke der Band an dieser Stelle auch für den Ohrwurm, der mich wohl noch sehr lange begleiten wird und mir ein Dauerlächeln ins Gesicht zaubert.
Nach kurzer Pause betritt die Ramones Experience Tribute Band die Bühne. „Die sind besser, als das Original!“, ruft mir ein Gast zu. „Das kann ich leider nicht beurteilen, ich habe Sie nie Live gesehen“, entgegne ich ihm. Ob das vom Publikum jemand behaupten kann, weiß ich nicht. Die Leute sind auf jeden Fall begeistert und ich bin es auch, denn die Songs sind unverkennbar und animieren zum Fußwippen, Kopfschütteln, Mitsingen und Pogen. Einzig die persönliche Note fehlt mir ein wenig inmitten der Authentizität samt Lederjacken, Perücken und Gestik.
Zur anschließenden Party bleiben leider nur wenige, denen wird jedoch eine musikalische Zeitreise geboten, die emotionaler nicht sein könnte. Ich schließe die Augen und bin wieder jung. Klassiker der 80er, 90er und 2000er betäuben meine Sinne, oder ist es der Alkohol? Egal, denn dieser Moment will gelebt werden, wie lange er auch immer dauern mag.
Ich danke euch für diesen wundervollen Abend.
„Forever young, I want to be forever young
Do you really want to live forever
Forever young“
Anmerkung von Matze und Stef aus dem Team von Kult-Tour Der Stadtblog: Lieber Oliver, wir freuen uns total über deinen Bericht und dass du auf unseren Vorschlag hin zur Konzert-Party gekommen bist! Genau so denken wir uns das: Wir wollen Menschen inspirieren! Im allerbesten Fall fließt dann etwas konkret an Kult-Tour Der Stadtblog zurück, so wie es jetzt mit deinem schönen und persönlichen Bericht geschehen ist. Wir hoffen, dass sich in Zukunft viele ein Beispiel an dir nehmen. Wir betonen, dass wir immer offen sind für Gastbeiträge und neue Idee! Danke!! 🙂
Doppelte Berichterstattung, das hatten wir noch nie. Hier ist Matzes Bericht zu finden, wo auch noch mehr Bilder zu sehen sind. Für Olivers Beitrag wurden ein paar zusätzliche Collagen erstellt, weil wir das so super finden!