
Arne Kranzusch: Es gibt einfach zu viele schöne Dinge, die Klang machen
Arne Klang – Dies ist das Synonym des Braunschweiger Musikers Arne Kranzusch. Und dieser Name ist wirklich Programm. Der vielseitige Percussionist Arne Kranzusch sorgt in mehreren Bands und Projekten für den richtigen Rhythmus. Auch für Kult-Tour | Der Stadtblog trat er im vergangenen Jahr im Rahmen der einjährigen Jubiläumsfeier gemeinsam mit Sven Waida auf. Nachdem ich Arne bei mehreren Veranstaltungen angetroffen habe, wollte ich nun endlich mal mehr über ihn wissen.
Interview: Jens Bartels | Fotos: Anna Waffel Art
Arne, bei dir ist der Klang Programm. Du nennst dich auf deiner Webseite und bei Facebook Arne Klang. Wurde dir die Musik sozusagen schon in die Wiege gelegt? Seit wann machst du Musik?
Als kleines Kind trommelte ich schon immer auf Töpfen herum und hüpfte durch mein Zimmer und spielte Band ( lacht ). Angefangen habe ich 1994, also mit 14 Jahren, da habe ich mein Konfirmationsgeld in ein Schlagzeug investiert. 1996 begann ich, nachdem ich vom SummerJam Festival kam, Percussion zu spielen und habe das Schlagzeugspielen an den Nagel gehängt.
Welche Instrumente spielst du?
Ich spiele ein großes Arsenal von Klein-Percussion, (Shaker, Kabalonga, Flexaton, Rachenklatscher usw. ), Bongos, Djembe, Kpanlogo, WaveDrum… es gibt einfach zu viele schöne Dinge, die Klang machen, d’rum fröne ich meiner Sucht und kaufe mir deshalb immer wieder neues tolles Spielzeug dazu.
Du bist und warst Musiker in mehreren Bands, sowohl als festes Bandmitglied als auch bei Gastauftritten. Bei welchen Bands bist du aktuell vertreten?
Aktuell spiele ich bei Bum Bom Basta (3B), Der Drecksklub Band, Der Meer und bei Fire & Drums.
Das mutmaßliche Ende von Loudog finde ich sehr schade! Ich habe die Jungs mehrfach live gesehen und fand die Konzerte immer große klasse. Wie ist das für dich, wenn so etwas zu Ende geht?
Es ist immer schade, wenn etwas zu Ende geht, mit Loudog hat man sich ja die letzten Jahre nur noch zum Konzerte spielen getroffen, es hat immer einen riesen Spaß gemacht, mit den Jungs auf der Bühne zu stehen. Ich nehme immer viel Positives mit, gerade die Zeit bei Harmann, DRUMiNC & Jammin INC haben mich sehr geprägt.
Wir waren mit Kult-Tour | Der Stadtblog bei „Weihnachten im Drecksklub“ und haben ein Video gemacht. Als Nicht-Theatergänger war ich von dieser Vorstellung sehr begeistert! Der Drecksklub hat ja nun nicht nur mit Musik zu tun, sondern ist im Prinzip eine Art Theaterstück. Wie bist du dazu gekommen?
Ich habe mit Mirja Lendt ein paar mal zusammen Musik gemacht und war so begeistert von ihrer Stimme, dass ich nach einigen Monaten wieder mit ihr Musik machen wollte, aber bei Mirjas vollem Zeitplan kam es nicht dazu. Dann schlug Mirja mir vor, dass ich bei Martins und Ihrem Drecksklub, der in Planung ist, mitmachen könnte. Als Percussionist ist es immer eine Herausforderung, so viele verscheidende Musikstile zu begleiten, oder auch Hintergrund-Geräusche zu schaffen. Die Stimmung im gesamten Drecksklub Team ist dazu auch noch der Wahnsinn.
Du warst mit Sven Waida von Fossajar und EiKo e.V. (Förderung der Eigenkomposition e.V.) bei unserem einjährigen Kult-Tour Jubiläum im Hugo45 zu Gast. War das dein erster Auftritt mit Sven?
Nein, ich spielte dort schon kurze Zeit bei Fossajar Akustik mit und bei dem Fossajar-Konzert bei der Kulturnacht 2014, wo ich mich mit Klanginseln austoben durfte.
Ganz neu ist Bum Bom Basta. Darüber weiß ich noch gar nichts. Erzähl uns mal was dazu.
3B oder Bum Bom Basta ist der Wahnsinn von Sven Waida und mir. Scherz ! Obwohl auch was Wahres dran ist. Sven und ich haben schnell rausgefunden, dass wir gerne mit Klängen spielen, gleichzeitig aber auch gerne Rhythmus machen, in Verbindung mit einer Loop-Station und unserem Wahnsinn entsteht 3B, tanzbarer Rhythmus, zum Teil perkussive Instrumente, nicht so gespielt wie es üblich ist und eine neue, andere Art, einen Rhythmus zu spielen. Es ist ein Erlebnis, wie wir zu 80 % die Musik auf der Bühne improvisieren und uns gegenseitig mitreißen, während wir spielen. Wir arbeiten mit Hilfe von Elmar Gajewi zusammen an einer kompletten Bühnen-Show und haben einiges vor.
Mit Druminc habe ich ja schon auf eine neue Weise Musik gemacht, die Live einige zum Tanzen gebracht hat und 3B ist anders, aber geht in dieselbe Richtung, tanzbarer Klang, oder Klangkunst, es passt und doch nicht, eine Live Show die garantiert jeden mitreißen wird.
Auf deiner Website wird der Ankwa Roots e.V. erwähnt. Wir von Kult-Tour finden dieses Projekt super und haben auch schon mal darüber geschrieben. Was hast du damit zu tun?
Ein Freund, Claas Wiechmann,hat diesen tollen Verein gegründet und ich fand es schon immer richtig gut, was er und Ankwa Roots in Ghana schon geleistet haben, gerade ist Claas wieder dort. Ich kaufte auch gleich 3 Kpanlogos, eine ghanaische Fasstrommel, von Ankwa Roots. Ich gab Claas nach und nach Tipps, um Ankwa Roots endlich präsenter in Braunschweig zu machen und konnte Jerome Boateng eine Spende entlocken. Im Dezember habe auch ich es endlich geschafft, Mitglied von Ankwa Roots zu werden.
Welche waren die wichtigsten Momente in deiner bisherigen Musikerlaufbahn?
Oh da gab es wirklich viele, bei Harmann habe ich das erste mal gelernt, was es heißt, professionell Musik zu machen, mit Druminc haben ich viele interessante Stunden gehabt, besonders auf der Bühne. Der Drecksklub ist auch eine wichtige Erfahrung, die ich mache, um Neues zu lernen. Was schon besondere Momente waren, waren die Konzerte, die ich mit Rainer von Vielen oder Orange spielen durfte, oder auch mit so einem großartigen Musiker wie Akasha Projekt.
Arne, vielen Dank für das Gespräch. Ich bin gespannt, dich mit deinen nächsten Klangprojekten bald wieder auf der Bühne zu erleben!
DIE NÄCHSTEN TERMINE:
3B Bum Bom Basta: 31.07.2015 Sommerhopp Festival | 01.08.2015 Allgäu | 06.09. Lindenhof Hoffest Eilum
Fire & Drums: 31.07.2015 Hildesheim
Der Meer: 12.07. Drum Wochenende Kulturherberge Wernershöhe
Drecksklub: Drecksklub Band bei Haus und Hof Fest LOT Anfang September | Drecksklub 09. + 10. Oktober , 19. + 20. Dezember 2015