
Ein Soziokulturelles Zentrum in der Kreuzstraße?
Mein erster Eindruck: das könnte gut passen! Am 12.05.2014 fand die erste Begehung der Kreuzhöfe statt. Dieser Gebäudekomplex in der Kreuzstraße 67 im Westlichen Ringgebiet steht im Fokus des Kufa e.V., denn die Räumlichkeiten einer ehemaligen Druckerei erwiesen sich nach einer bereits am 31.03. stattgefundenen Begehung und einer ausführlichen Sichtung der Grundstücks- und Baupläne nach Ansicht des Vereinsvorstandes als sehr geeignet für ein generationsübergreifendes Stadtteil- und Kulturzentrum. Das möchte der Verein der Öffentlichkeit selbstverständlich nicht vorenthalten und veranlasste eine offizielle Begehung für geladene Gäste.
Text undFotos: Stefanie Krause
Vertreter aus Politik, Vereinen und Initiativen sowie Journalisten, Musikveranstalter, Bildende Künstler, Veranstaltungstechniker, Musiker, Kulturschaffende und Architekten konnten an den begleiteten Führungen durch die Räume teilnehmen, Fragen an den Verein stellen und anschließend bei Speis und Trank über die Möglichkeiten und zukünftige Schritte debattieren. Zwischen 14.30 und 18 Uhr kamen rund 50 Gäste dieser Einladung nach. Auch ich habe an einer von Vorstandsmitglied Bernd Müller geleiteten Führung durch das Gebäude teilgenommen. In meiner Gruppe befand sich u.a. auch der Bezirksbürgermeister des Westlichen Ringgebiets, Jürgen Dölz (SPD); der Bürgermeisterkandidat der Partei Die Linke, Udo Sommerfeld; Verleger und Autor im regionalen Kulturbetrieb, Torsten Kandziora; und Klaus Volz vom Team des Silver Club. Später kamen auch noch Peter U Tour (Veranstalter), Denise Notter vom Plankontor GmbH und Willi Meister (Sanierungsbeirat) u.v.a. hinzu.
Für Kult-Tour Braunschweig-Leser möchte ich bereits meinen ersten Eindruck weitergeben: Ich kann mir die Kreuzhöfe sehr gut als ein soziokulturelles Zentrum vorstellen! Zwar mögen manche vorschnell über die Lage urteilen und annehmen, dieser Ort außerhalb des Ringes wäre zu weit ab vom Schuss, doch im Prinzip sind die Kreuzhöfe sowohl zu Fuß, per Fahrrad oder Auto gut zu erreichen. Von der Kult-Tour-Redaktion sind es lediglich ein paar Minuten Radweg auf dem unkomplizierten Weg entlang des Ringleises und auch von der Innenstadt und vom Bahnhof ist die Kreuzstraße leicht zu erreichen und verkehrstechnisch gut angebunden. Dabei wirkt der Gebäudekomplex mit der Hausnummer 67 auf den ersten Blick einladend, denn die große Glastür geht zur Straße hinaus und versteckt sich nicht in dunklen Gebäudenischen oder schwer einsehbaren Hinterhöfen. Betritt man das Gebäude, wird man durch einen kleinen Vorraum ohne Umwege in das Herzstück der Kreuzhöfe geführt: Hier erstreckt sich eine sehr große Halle, die neben dem nötigen Raum für große Konzerte sogar genügend Platz böte, um weitere Räume einzuziehen. Hinter der abgehängten Decke verbirgt sich dazu weiterer Platz nach oben, so dass auch die
Deckenhöhe für eine Veranstaltungshalle angemessen wäre. Weiter im Inneren des weitläufigen Gebäudes finden sich mehrere kleinere und größere Räume, die sich z.B. als Ateliers (große Fenster machen einige Räume sehr hell!), Proberäume, Büros oder Gemeinschaftsräume bestens eignen würden. Und noch mehr versteckt sich in den Kreuzhöfen, so erreiche ich über eine alte, hölzerne Treppe den Dachboden, der zu weiteren Lagerräumen im ersten Stock führt, und hinter dem Gebäude befindet sich ein großer, gepflasterter Außenraum, der sich für Draußenveranstaltungen anbietet.
Aus den Kreuzhöfen kann man bestimmt etwas machen! Kult-Tour Braunschweig träumt jetzt schon von einem eigenen Konferenzsaal im neuen soziokulturellen Zentrum. Das ist natürlich ein utopischer Wunschtraum von meiner Seite, aber was ganz konkret für ein soziokulturelles Zentrum vom KufA e.V. geplant ist, lest ihr in dieser aktuellen Stellungnahme zum Stand der Dinge, die vom Verein zur Verfügung gestellt wurde:
Die Räumlichkeiten in der Kreuzstraße 67 (ehemalige Druckerei), die sogenannten Kreuzhöfe, haben eine Nutzfläche von 2000qm.
Vorstellen können wir uns:
Geeignet als Multiplex Veranstaltungshalle, Räumlichkeiten für Gastronomie, Vereine, Ateliers, Übungsräume, Künstlerpension etc…
Wir möchten die Gesamtfläche aufteilen in ca. 20 Zimmer zu jeweils 20 m² für eine Künstlerpension. Etwa 20 Zimmer jeweils 20 m² für Malerinnen und Maler mit einem Ausstellungsraum von 100 m². Wir möchten ca. 200 m² Proberäume für Musikgruppen und Einzelkünstler schaffen. Dann wollen wir fünf Räume von 40 m² als Gruppenräume. Einen größeren Tagungsraum ca. 100 m², eine Kulturhalle die 600 bis 800 m² umfasst, miteinbeziehen werden wir auch eine Kulturcafé/-kneipe.
Da wir uns als Stadtteilzentrum mit Kulturkonzept verstehen, werden wir uns u.a. unter dem Stichwort „Kinderarmut westliches Ringgebiet“ sozial engagieren. Hier gibt es ein Konzept „Märchenfilme für Kinder“.
Wirtschaftlich möchten wir das Konzept auf solide Füße stellen, in dem wir feste Einnahmen aus Vermietung und variable Einnahmen aus den Kultur- Musikveranstaltungen / Gastronomie erwirtschaften. Diesbezüglich werden wir hier mit regionalen Veranstaltern kooperieren.
Ein detaillierter Businessplan ist zur Zeit in Arbeit.
Weitere Ideen und deren Durchsetzung wie z.b. eine Stadtteilkonferenz mit den im Westlichen Ringgebiet ansässigen Gremien, interessierten Bürgen, Vereinen und Initiativen in den Räumlichkeiten der Kreuzhöfe sowie die Möglichkeit der Bespielung im Rahmen des 6.Kultur – und Stadtteilfestes Kulturschaufenster „Live im Westen“ (29-31.08) sind in Planung.
Mehr Fotos von der Begehung HIER.