
Dominikanerkloster, Drecksklub, Riptide. Was für eine Mischung in den Kult-Tour-Tipps
Es wird kriminell und brutal im Drecksclub
Der Drecksclub – noir | LOT-Theater | 15.09.2017 und 16.09.2017 | Uhrzeit: jeweils 20.00 Uhr | Info: www.lot-theater.de
An diesem Abend im Drecksclub ist Betrug, Schmuggel und Mord angesagt. Ein Privatdetektiv wird von einer geheimnisvollen Lady engagiert, um im Drecksclub zu ermitteln. Wer ist denn nun eigentlich diese mysteriöse Auftraggeberin und was ist das Inkognito des Detektivs? Was für eine Tat ist geplant und wer steckt dahinter? Wer sind die düsteren Gestalten, die sich im Drecksclub aufhalten? Es gibt Machtspiele und Gewaltexzesse und trotzdem muss die Show weitergehen. Morja muss weitersingen und die Frage, wer gut oder böse ist, muss geklärt werden. Im neuen Drecksclub werden diese Fragen beantwortet und noch einige mehr. Es gibt ein Massaker, eine Liebesszene und im großen Showdown wird mindestens ein Liter Blut fließen!
Hui! Seit 2013 gibt es den Drecksclub und ich bin von Anfang an Fan dieses Formats. Es handelt sich um eine musikalische Anarcho–Serie rund um einen Club im Moor, in welchem Wilma und Odius und andere Tiere und Mutanten ihre Auftritte haben. Und das Gesangstalent Morja – der eigentliche Star des Clubs – ist auch jedes Mal mit am Start. An den Drecksclubabenden ist auf jeden Fall für viel musikalische und humorvolle Unterhaltung gesorgt. Der Drecksclub ist für mich das beste Bühnenformat in dieser Stadt und jeder sollte einfach mal vorbeischauen, denn es lohnt sich wirklich. Ich habe immer viel Spaß gehabt und wünsche allen Beteiligten und Gästen viel Vergnügen an diesem Abend.
Eine fotografische Würdigung der Vergessenen in Bukarest
Ausstellungseröffnung: Inside Outside under Bucharest – Fotografien von Massimo Branca“ | Dominikanerkloster | Vernissage: 17.09.2017 | 19.00 Uhr | Ausstellungsdauer: 17.09. -15.10.2017 | Info: www.dominikaner-braunschweig.de
Hierbei wird eine Fotoausstellung über Straßenkinder der rumäbischen Hauptstadt gezeigt. Der Künstler Massimo Branco ist auch anwesend – welcher im Rahmen eines Forschungsprojektes zwei Jahre zusammen mit Straßenkindern und Obdachlosen in den unterirdischen Kanälen der Fernwärmeversorgung der Stadt Bukarest gelebt hat. Hierbei kam der freischaffende Fotograf mit Menschen in Kontakt, die zu den verlassenden Waisenkindern der Zeit unter dem Diktator Ceaucescu gehören. Diese Kinder stellen das Erbe einer brutalen Bevölkerungspolitik dar. Dabei dokumentiert der Künstler ungeschönt und einfühlsam das Leben von Menschen, die ohne Eltern und in sozialer Ausgrenzung aufwachsen. Diesen Kindern begegnen schon sehr früh Drogen, Krankheiten wie Aids, Kriminalität und Gefängnis. Hierbei stellen seine Bilder weder voyeuristisch das Elend dar noch sind sie romantisch verklärt.
Ich habe schon vor vielen Jahren einen Bericht über diese Kinder und obdachlosen Jugendlichen im Fernsehen gesehen und dieser Bericht hat mich erschüttert und traurig gemacht. Menschen, die unter der viel befahrenen Straße mitten in der Innenstadt Bukarests in menschenunwürdigen Verhältnissen leben. Eine vergessene und verlorene Generation und ich finde es sehr gut, das der mit zahlreichen Preisen und Auszeichnungen geehrte Fotograf Massimo Branco sich diesen Kindern und Erwachsenen widmet, damit diese verlorenen Seelen nicht völlig ignoriert werden und vielleicht doch eines Tages Hilfe erfahren können. Ich denke, auch in einem Land wie Rumänien – welches Mitglied der europäischen Union ist – muss es möglich sein, diesen Kindern und Jugendlichen zu helfen. Diese Zustände machen mich traurig und auch wütend und ich hoffe, dass die Ausstellung ihren Beitrag dazu leisten kann, dass sich die Zustände dort eines Tages zum Besseren wenden werden. Ich werde auf jeden Fall im Dominikanerkloster vorbeischauen, um mir die Ausstellung anzugucken.
Ach ja – Nachtrag! Das Café Riptide feiert am Wochenende 10-jähriges Jubiläum – daran habe ich eben erst gedacht – aber das ist sicherlich auch eine Erwähnung wert 🙂 Das umfangreiche Programm füllt das ganze Wochenende und kann hier eingelesen werden. Herzlichen Glückwunsch, Riptide und übrigens: herzlichen Glückwunsch, Riptide Blog, der ebensolange existiert und von Kult-Touri Matze geschrieben wird und sogar als Buch veröffentlicht wurde. Ihr erinnert euch an unsere Filme darüber?
Mit l.G., Michael
Text: Michael Zemke | Foto: Stefanie Krause