
Zwei Kult-Tour-Tipps. Kunst, Musik und Luther
Ein Jahr im Zeichen der Reformation
Stadtführer feat. Tetzelkiste: Die Kulturbeauftragten | St. Martini-Kirche | 05.09.2017 | 16.00 Uhr – 21.00 Uhr
Die von dem Prediger Johann Tetzel erfundene historische Tetzelkiste, eine Ablasstruhe, gilt als Auslöser für Martin Luthers 95 Thesen und die Reformation. Die Tetzelkiste der Gegenwart ist ein umgebauter Überseecontainer mit Bar, Bühne und Technik, welche vom Street-Art-Künstler Olf Lupin gestaltet wurde und von den Stadtfindern bespielt wird. An unterschiedlichen Orten begegnen sich im September und Oktober in und vor dieser Kiste Vergangenheit und Gegenwart. Informationen und Unterhaltung, sowie kulinarischer Genuss und Musik sind ebenso zu erleben. Hierbei ist ein Ort der Begegnung entstanden, an dem sich ausgetauscht werden kann, um sich im Rahmen des Programms der Stadt Braunschweig anlässlich des 500. Reformationsjubiläums zeitgemäß und unvoreingenommen mit dem Thema der Reformation auseinanderzusetzen. Nach dem Auftakt auf dem Riddagshäuser Dorfmarkt laden Die Stadtfinder zum Gastspiel der Tetzel – Kiste an der St. Martinikirche am Alststadtmarkt ein. Das Pop- und Jazz Duo „Die Kuturbeauftragten“ sind ebenso mit dabei und bereits ab 16.00 Uhr wird es frisch vor Ort zubereitetes „Health Food“ geben und ab 18.00 Uhr beginnt die Live-Musik.
Ich finde, das hört sich doch spannend an und macht mich auf jeden Fall neugierig – also viel Spaß und gute Unterhaltung bei hoffentlich schönem Wetter!
Sound und Bild bilden eine symbiotische Einheit
Ausstellungseröffnung: Hannah Weinberger „You can just reach for me“ | Kunstverein Braunschweig (Remise) | Vernissage: 08.09.2017 | 19.00 Uhr | Ausstellungsdauer: 09.09. – 12.11.2017 | Info: www.kunstverein-bs.de
In der Ausstellung sind speziell für den Kunstverein Braunschweig entwickelte Video- und Soundarbeiten sowie Performances in der Remise zu sehen, zu hören und erleben. Dieses Ausstellung hat dazu einen sehr sympathischen Programmpunkt, der die Veranstaltung bestimmt sehr auflockert. Denn während der Ausstellungslaufzeit werden auf dem Vorhof des Kunstvereins unangekündigt (Straßen-)Musiker*Innen auftreten und eine akustische Kulisse schaffen.
Die Künstlerin Hannah Weinberger bringt in ortsspezifischen Installationen Video, Sound und Performance zusammen, wodurch immersive Räume entstehen. Unterwegs nimmt die Künstlerin unterschiedlichste Bilder auf, zum Beispiel von belebte Plätzen oder Aufnahmen aus dem Zugfenster. Schauplätze ihrer künstlerischen Arbeiten sind Nicht-Orte wie Flughäfen, Bahnhöfe, Stadtzentren oder Zooanlagen. Ihre Arbeiten enthalten keine lineare Narrationen, stattdessen werden die Videobilder asynchron zusammengeschnitten. Bezüge zwischen Erinnerung, Bildern und der Zeit in einer mediatisierten Gesellschaft stehen im Fokus der Künstlerin. Zusätzliche Soundebenen, wie etwa Tonaufnahmen aus dem Stadtraum oder improvisierter Singsang der Künstlerin unterstützen die Wirkung der Bilder und erweitern die Bedeutungsebenen.
Im Haupthaus des Kunstvereins wird parallel die Skulpturenausstellung von Inge Mahn und Nora Schultz gezeigt und im sogenannten Gästezimmer gibt es eine Überraschung. Da ich regelmäßiger Stammgast des Kunstvereins bin, werde ich auch an diesem Abend vor Ort sein. Ich bin gespannt, was mich konkret an diesem Abend erwartet! Das Programm klingt mehr als vielfältig.
Text: Michael Zemke | Foto: Stefanie Krause