
Stell dir vor es ist Rundgang und keiner stellt aus
Hui, jetzt komme ich zwischen den Pflichten des Berufsalltag noch schnell dazu, diesen wichtigen Hinweis zu verfassen: Zum diesjährigen HBK-Rundgang ist nichts, wie ihr es gewohnt seid! Das Alternativprogramm eines studentischen Protestes und ein Statement zur Lage der Dinge findet ihr hier: www.gangstersparadise.de. Es geht um Änderungen der Studienbedingungen, von denen sich die Stundenten eingeschränkt fühlen. Und die Gegenbewegung läuft schon. Indem man scheinbar zum zu Haus bleiben aufruft. „We stay home“ ist seit 12 Uhr am Rudolfplatz 12 im Gange – wenn man das so sagen kann – und ich habe keine Ahnung, was da genau passiert. Grundsätzlich verzichten die Teilnehmer des Protestes auf individuelle Arbeiten. Tja, was wird dann eigentlich noch auf dem Rundgang gezeigt, wenn die Studenten keinen Bock mehr haben? Ich habe ab jetzt Zeit, dieser Frage nachzugehen und danke an dieser Stelle Markus Hörster, der mit dabei ist, wie immer sehr gut informiert ist und übrigens Medienwissenschaften an der HBK studiert. So wie ich es mal getan habe… Danke für deine Tipps, Markus! Lass uns doch gemeinsam gucken, was an der HBK geht und wie sich dieser Protest darstellt. Schließlich erschienen mir die Medienwissenschaftler grundsätzlich auch als eine etwas stiefmütterlich behandelte Gattung an der HBK und allgemein in dieser Stadt mit zwei großen Universitäten – obwohl sie doch so oft die kommunikative Schnittstelle zwischen den Disziplinen und Parteilen sein könnten. Also: „Ganstasparadise“ ist eröffnet und der Protest der HBK-Studenten hat mehrere Epizentren, ihr findet sie alle im Fahrplan, zum Beispiel die Aktion am Artmax unter dem Motto „Wir haben eine Bar! Was soll die Scheiße?“. Die „1. Aktion“ startet jetzt um 14.08 [sic!] Uhr im Hof des Ateliergebäudes in der Blumenstraße. Eine Sache noch: Das Sommerfest, welches gewöhnlich am Ende des Rundgangs im Weidenhof der HBK stattfand, fällt auch aus. So, und das betrifft dann auch die, die mit Kunst recht wenig am Hut hatten, aber immer zahlreich zum Feiern in die HBK kamen. Schauen wir mal, wie sich die Dinge zu diesem Rundgang der ungewöhnlichen und in meiner Braunschweiger Zeit so noch nie dagewesenen Bedingungen entwickeln.
Wenn ein Mensch protestiert, sollte man hinhören und ihm zuhören.
Ein weiterführender Link zu einem Interview mit HBK-Studentin Marie Dann im Monopol-Magazin für Kunst und Leben.
Text und Foto: Stefanie Krause